Sparkassen helfen Hand in Hand

Sparkassen packen an.

Alexander Wüerst

Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln und Landesobmann der rheinischen Sparkassen

Flutkatastrophe 2021 – Sparkassen helfen schnell und unmittelbar vor Ort

Das vergangene Jahr stellte die Kraft vieler Menschen in besonderer Weise auf die Probe. Erneut haben wir die Auswirkungen der Pandemie auf Schritt und Tritt gespürt. So hat sie beispielsweise auch 2021 dazu geführt, dass es bei Sparkassen zu Einschränkungen im breiten Publikumsverkehr gekommen ist, die Vereinbarkeit von Privatem und Beruflichem gerade für Eltern eine große Herausforderung war und der auch im Arbeitsleben so wichtige zwischenmenschliche Austausch nicht immer wie gewohnt möglich war.

Die Folgen der vielen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie alleine hätten schon als Herausforderung gereicht. Doch dann kam auch noch die Unwetternacht vom 14. auf den 15. Juli hinzu, in der das Hochwasser auch viele Teile unserer rheinischen Region heimsuchte – und zwar in einem Ausmaß, wie wir es bisher nur aus dem Fernsehen und aus anderen Ländern kannten. Ein Jahr danach zeigt sich, dass es noch weitere Monate, wenn nicht Jahre dauern wird, bis zumindest die materiellen Schäden behoben sein werden.

Ich spreche aus leidvoller Erfahrung. Denn die Flut erreichte auch das Geschäftsgebiet der Kreissparkasse Köln. Entlang Erft, Swist, Orbach, Wupper, Sülz und weiterer Flüsse verloren viele Menschen ihr Hab und Gut, ganze Häuser wurden von den Wassermassen weggerissen. Das Bild der unterspülten Kiesgrube in Blessem im Rhein-Erft-Kreis ging um die Welt. Auch in anderen Orten unserer Region schädigte die Flut zahlreiche Menschen, manche mussten gar ihr Leben lassen.

Alexander Wüerst zeigte seine Betroffenheit kurz nach der Flutkatastrophe 

In betroffenen Regionen mit angepackt

Mehr denn je war Hilfe von allen Seiten erforderlich, um wenigstens die materiellen Auswirkungen annähernd lindern zu können. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rheinischer Sparkassen waren während vieler Wochenenden in den Flutgebieten, um bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen. Besonders bewegt hat mich, wie Mitarbeitende unseres Hauses mit angepackt haben, obwohl sie teils selbst von den Auswirkungen der Flut betroffen waren.

In Heimerzheim im Rhein-Sieg-Kreis etwa fehlte es vielen Menschen direkt nach der Flut selbst am Allernötigsten. Hier halfen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam mit unserer Cateringgesellschaft, indem sie Wasser und warmes Essen verteilten. Zudem unterstützen viele Mitarbeitende von Sparkassen in Elternzeit oder im Ruhestand die betroffenen Kommunen bei der Bewältigung der Hilfsanträge von Geschädigten.

Mitarbeitende der Kreissparkasse Köln verteilten in Heimerzheim Currywurst aus der Sparkassen-Kantine

Finanzversorgung in Flutgebieten gesichert

Wo eigene Filialen von der Flut betroffen waren, haben Sparkassen pragmatische Lösungen gefunden, um die Finanzversorgung der Menschen weiter zu gewährleisten. Auch in unserem Haus sind bis heute noch nicht alle Filialen vollständig wiederhergerichtet. So wurden kurzerhand mobile Filialen in den Flutgebieten eingesetzt oder Bürocontainer als provisorische Sparkassenfiliale eingerichtet. Manche Institute stellten solidarisch ihre mobilen Filialen zur Verfügung, damit betroffene Sparkassen schon wenige Tage nach der Flut wieder für ihre Kundinnen und Kunden da sein konnten.

Finanzielle Hilfe durch zinsfreie Sofortkredite

In Krisen wie diesen benötigt es auch in finanzieller Hinsicht rascher und unbürokratischer Hilfe. Und diese haben die rheinischen Sparkassen umgehend angeboten. Dabei war es völlig gleich, ob es sich um Kund:innen oder Nichtkund:innen handelte. So legten verschiedene Sparkassen im Rheinland, darunter auch die Kreissparkasse Köln, individuelle Hilfsprogramme auf, beispielsweise in Form zinsfreier Sofortkredite für die Beseitigung von Flutschäden am Wohnraum oder aber zinslose Kredite an die in Mitleidenschaft gezogenen Unternehmen für den Wiederaufbau.

Über WirWunder.de, das in Kooperation mit betterplace.org betriebene Spendenportal der Sparkassen, kamen aus mehr als 18.000 Einzelspenden von Kundinnen und Kunden sowie Beschäftigten von Sparkassen über 2,25 Millionen Euro zusammen, davon 870.000 Euro aus dem rheinischen Verbandsgebiet. Zusätzlich haben Institute der Sparkassen-Finanzgruppe mit direkten Spenden örtliche Initiativen, Kommunen und Hilfsorganisationen unterstützt. Insgesamt kam so die Summe von mehr als 15 Millionen Euro zusammen, davon stammen 6,7 Millionen Euro von den nordrhein-westfälischen Sparkassen. Beispielhaft hat die Kreissparkasse Köln den Landkreisen ihres Geschäftsgebiets 1 Million Euro zur Verfügung gestellt.

All diese Aktionen sind Ausdruck des Bedürfnisses, etwas zu tun, nachhaltig zu helfen. So einschneidend die Flutkatastrophe für die betroffenen Menschen, Unternehmen und Regionen gewesen ist und es auch immer noch ist: Die Sparkassen haben hier in ganz besonderer Weise persönliche Nähe gezeigt. Das gehört zu ihrer DNA – weil die Sparkassen eben MEHR sind als reine Kreditinstitute.